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Musischer Bereich und Sport - Blog Transalp 2017

Blog Transalp 2017

Blog Transalp 2017 12.07.2017

Einträge

12.07.2017

Blog Transalp 2017

Tag 1: Eschenlohe - Ehrwald ca. 40 km 1000 hm

Heute sind wir nach monatelanger intensiver Vorbereitungs- und Planungszeit endlich los geradelt. Startpunkt der heutigen Tagesetappe war der Dorfplatz in Eschenlohe. Nach der letzten Frage von Herr Borger, ob wirklich jeder seinen Hintern mit Popocreme eingeschmiert hat, haben wir uns dann auf den Weg Richtung Italien gemacht. Wir fuhren durch urbayrische Landschaft, vorbei an Burschenschaften mit Blasinstrumenten, Bauern auf dem Feld und grasenden Kühen. Es führten drei Wege zu unserer Mittagsstation, das Navi wählte den steilsten Wanderweg. Nach dem Motto: "Wir folgen dem Navi" trugen wir unsere Fahrräder die nassen Holzstufen hinauf. Einige Abkürzungen durch den Wald später erreichten wir den Eibsee, wo wir Mittagspause machten. Am steinigen Ufer des wunderschönen Bergsees wartete bereits Frau Jellen mit frischen Obst und belegten Broten auf uns. Nach einer ausgiebigen Mittagspause strampelten wir noch die letzten 400 Höhenmeter hoch, um dann den Berg hinab zu sausen. Dadurch erreichten wir flott den Landgasthof Lerchenhof, welcher eine eindrucksvolle Aussicht auf die Hauptstraße und dass dahinterliegende Bergpanorama bot. Da Jakob und Michi durch die Tagestour sportlich noch nicht genug ausgelastet waren, statteten sie dem Fitnessraum des Hotels noch einen Besuch ab. Für das Abendessen teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die einen bevorzugten im Dorf essen zu gehen, während die anderen im Apartment Nudeln kochten. Anschließend wurde das dreckige Geschirr in der Dusche gespült, da in der Küche Platzmangel herrschte. Am späten Abend entspannten wir uns noch im Wellnessbereich des Hauses.

 

Tag 2: Ehrwald - Ried ca. 70 km 1700 hm

Startpunkt der heutigen Etappe war der Lerchenhof in Lermoos. Bereits um kurz vor sieben klingelten die Wecker der Truppe, um 7:45 Uhr pünktlich zum Frühstück erscheinen zu können. Planmäßige Abfahrt war um 8 Uhr, allerdings waren einige Sportler nicht pünktlich vor Ort, weshalb die morgige Etappe, auf Anweisung von Herr Borger, um 7:45 Uhr starten sollte. Als die Räder und restliche Ausrüstung auf Mängel gecheckt waren, konnte der zweite Tag der Alpenüberquerung kommen. Bereits am Vormittag galt es 1000 Höhenmeter zu bezwingen, bevor wir um 12:50 das wohlverdiente Mittagessen, wie immer sehr schön und gut hergerichtet durch Frau Jellen, erreichten. Nach 1,5 Stunden Pause auf einem Kinderspielplatz, brach die Gruppe zum zweiten Part der Tagesetappe auf. In der brennenden Mittagssonne, welche teilweiße schlimmer war als der Höhenunterschied von nochmals 700m ging es weiter Richtung Italien. Abgeschlossen wurde die Etappe mit einer sehr langen und ereignisreichen Abfahrt über Straßen und Trails ins Tal. Hierbei kam es zum ersten Umfaller der Tour, bei dem Mara bei der Ankunft im Stehen nicht mehr aus den Klick-Pedalen rauskam und umfiel :). An der Pension in Ried angekommen, waren alle froh den einzeln betrachtet härtesten Tag gemeistert zu haben. Am Abend ging das ganze Team zu einem Italiener im Dorf. Nun heißt es wieder Sachen für die morgige Etappe packen und frühzeitig schlafen gehen um mit neuer Energie in den nächsten Tag zu starten.

 

Tag 3: Ried - Susch ca. 70 km 1600 hm

Da wir erst um 8 frühstücken konnten, haben wir zuerst alles ins Auto verladen und sind gleich nach dem Essen von Ried aufgebrochen. Weil wir heute die Schweizer Grenze überquert haben, müssten einige eine kurze Strecke zurück fahren, um ihre Ausweise zu holen. Dann ging es aber endlich los. Die erste Tagesetappe bestand aus 50km dafür aber wenig Steigung. Trotzdem gab es einige Trails mit steileren Schiebepassagen und außerdem haben wir die Anstrengung der letzten Tage in den Beinmuskeln gespürt. Wir haben trotz der Hitze fast keine Pausen gemacht und dabei erfolgte der zweite Sturz der Tour durch Herr Borger. Mittagessen gab es wie gestern schon auf einem Kinderspielplatz in einem kleinen Dorf namens Scoul. Zu Ende der Pause zogen die ersten Gewitterwolken auf und wir statteten uns dementsprechend aus. Bei Regen, und vorbeiziehenden Gewitter kämpften wir uns in Serpentinen den Berg hinauf. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Susch fuhren wir an vielen Häusern mit rätoromanischer Aufschrift vorbei, wie uns Tassilo erklärte. Insgesamt kamen wir am Nachmittag noch auf etwa 750hm. Nass und dreckig kamen wir um fünf nach 5 an und ließen uns die riesigen Portionen schmecken.

 

Tag 4: Susch - Clerina ca. 50 km 1200 hm

Der heutige Tag begann um 7.00 Uhr mit einem Frühstück im kleinen, aber gemütlichen Susch. Danach packten wir die Koffer und gegen 8.15 Uhr ging die Tour weiter in Richtung St. Moritz, dem nächsten Etappenziel. Die erste Hälfte bestand aus ca. 1000 hm, die sich über 30 km streckten. Die ersten 500 hm zogen sich ohne besondere Vorfälle durch das schöne Inntal. Vor den nächsten hm gab es eine kleine Müsliriegel-Pause, um Kraft zu tanken. Danach folgte ein Anstieg mit Schlenker in ein abgezweigtes Tal. Oben angekommen freuten sich alle auf den folgenden Trail, der zur Mittagspause führte. Der Trail führte durch ein Tal mit sehr vielen Schmetterlingen und anderen schönen landschaftlichen Besonderheiten. Essen gab es dann endlich in La Punt Chamues am Bahnhof gegen 12.15 Uhr.
Um 13.45 ging die Tour mit frisch geölten Rädern und vollem Magen weiter. Der Nachmittag erwies sich als relativ kurz, da um 15.00 Uhr das Hotel in Celerina bereits in Sicht war. Der restliche Nachmittag wurde genutzt, um die müden Knochen und Muskeln zu schonen. Das abendliche Highlight war das gemeinsame Nudel-Kochen, um für Kraft für die nächsten Tage zu sorgen.

 

Tag 5: Celerina - Domaso ca. 100 km 1000 hm

Um Punkt 7 Uhr klingelt der Wecker und wir wachen in den gemütlichen Betten des Schweizer Sport-Hotels auf. Doch jetzt beginnt der harte Radler-Alltag wieder. Mit Blick auf die 96 km, die wir vor uns haben, haben wir nur wenig Zeit für ein kleines Frühstück auf dem Zimmer in Form von Müsli, da dieses in dem Hotelpreis nicht inbegriffen war. Los geht die Tour. Nachdem wir eine kleine Strecke durch den Wald hinter uns haben, fahren wir nun durch das neblige St. Moritz. Nach einem Tontaubenschießstand und einem großen Hubschrauber kommen wir an einen türkis glänzenden See mit atemberaubenden Panorama und Wasserfall. Anschließend noch eine kleine Geographieexkurs über Gletscherendmoränen mit Hr. Walz. Nach dem nächsten Anstieg, erreichen wir eine Anhöhe, jenes Berges, auf dessen Rückseite sich ein Bilderbuch-Trail befindet, den wir als Team alle gemeistert haben und dabei wohl die beste Aussicht der ganzen Tour genießen konnten. Unsere liebgewonnenen Fahrgefährte haben uns sicher den folgenden Maloja-Pass über Serpentinen, bei denen wir Highlightfotomodels für die Insassen des Autos vor uns waren, gebracht. Danach haben wir uns wieder auf altbekanntes Territorium begeben und sind den nächsten Trail, der durchaus heimtückisch gewesen ist, bei dem sogar Philipp Osterroht, aka "The Machine", ins Wanken gekommen ist und ein kleines Päuschen im Busch eingelegt hat, hinuntergebrettert. Mit dem Ziel: Die Mittagspause, haben wir die letzten Kilometer, über die Schweizer Grenze, Richtung Italien, noch durchgezogen. Dort haben wir, im Vergleich zu den Mittagspausen die letzten Tage, in Sachen Location nicht so belohnt wurden. Das tut aber nichts zur Sache, da wir wie immer mit einem tollen Buffet von der immer gut gelaunten Fr. Jellen empfangen werden. Nach der Stärkung führt uns der Weg, durch idyllische italienische Bergdörfer, mit stetig flacher werdendem Gelände, weiter zum Comer See. Die letzten Kilometer legen wir, an der Uferpromenade des und zum Reinspringen verführenden Sees, an Feigenbäumen vorbei, zurück. Auch Herr Borger ließ sich durch die romantische Kulisse des Sees zu einem kleinen Malheur verleiten und hat eine kleine Flugeinlage, in einer zu engen Kurve, gegen ein Absperrungsgitter mit einem begleitenden Schrei vollführt. Borger: 1 - Metallgitter: 0. Anschließend trudeln wir die letzten Meter zu unseren Appartements, in nächster Nähe zum Coma See. Nach dem schnellen Ausladen haben wir und die Lehrer direkt die Chance ergriffen und kühlten uns im kühlen Wasser ab. In Hinblick auf unser Abendessen gehen wir, nach einem kleinen Zwischenhalt in dem Pool der Anlage, zu einem nahegelegenen Restaurant mit vorzüglichen Essen und Trinken. Wir lassen den Tag Revue passieren und freuen uns über einen weiteren fordernden, aber sehr beeindruckenden Tag der Tour.

 

Tag 6: Domaso - Como ca. 60 km 1400 hm

Der langersehnte letzte Tag unserer Transalp begann für uns mit dem Wecker, der um 6:15 klingelte und einem etwas bescheidenen Frühstück.

Um 8:15 stiegen wir auf die Räder und machten uns auf den Weg nach Argegno.

Die ungefähr 40 km lange und ebene Strecke bewältigten wir in 2 Stunden. Die Strecke verlief größtenteils auf Straßen und durch Tunnels stetig am Comer See entlang. Wie sich herausstellte bewahrheitete sich das allgemein bekannte Fahrverhalten unserer italienischen Verkehrsteilnehmer, so dass wir uns teilweise etwas gestresst und unter Druck der Mittagspause entgegengesehnt haben.

Als es dann wieder an den über 1000 Höhenmeter Anstieg weiterging, feuerten uns ein paar Kinder aus dem Dorf an und den Herrn Walz haben sie sogar ein Stückchen geschoben.

Bei ungefähr der Hälfte trafen wir sogar auf einen Italiener, der tatsächlich eine Lederhose trug! Leider war er schon zu weit weg und es existieren keine Beweisfotos...

Bis dahin konnten alle in ihrem Tempo den Berg hoch radeln, aber bald kamen Abschnitte mit über 20%er Steigung und ein paar schoben das Rad lieber streckenweise.

Jeder wartete schon sehnlich darauf, dass das Kommando Jacken anziehen und bereit für die Abfahrt kommen würde, doch da haben wir uns zu früh gefreut.

Als wir oben angekommen, unsere Jacken anzogen und uns auf eine schöne Belohnung in Form einer Serpentine oder ähnliches freuten, fuhren wir erst ein Stückchen Straße und dann bogen wir auf einen Trail in den Wald ab. Nach wenigen Höhenmetern bergab war es schon zu steil und alle mussten absteigen und schieben.

Die Beine waren am Ende und die Arme wurden müde durch das ganze Tragen, Schieben und Bremsen.

Zuletzt ist Dominik dann wenige Kilometer vor Como gestürzt und konnte nicht mehr aufs Rad steigen und wir mussten uns organisieren, um den Abstieg fortführen zu können.

Letztendlich hat aber alles geklappt, da wir super zusammengearbeitet haben und wir kamen in der Jugendherberge in Como an.

Leider wurden Michael, Mara, Lena und Dominik schon an dem Abend abgeholt, aber der Rest ist mit den Lehrern und einigen Eltern zusammen in einem Restaurant am See Essen gegangen.

 

Danach haben Schüler, Lehrer und Eltern den Abend getrennt ausklingen lassen.

 

Geschafft ;)

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Kommentare

Wir freuen uns auch über die Seite. Auf FB hab ich irgendwie nix gefunden. Wir drücken Euch alle die Daumen für Eure  nächsten Etappen. Ihr könnt echt stolz auf Euch sein!!!!
Super-jetzt können wir ein bisschen mitfiebern.

Liebe Grüße an alle
Kirsten & Holger
Danke für die Fotos und die sehr nett geschriebene Info zur ersten Tagesetappe. Da dies die einzige Möglichkeit der Kommunikation ist, würden wir Eltern uns natürlich sehr freuen, auch weiterhin zeitnah hier informiert zu werden.

Genießt diese einzigartige Tour mit Herz und Verstand allumfänglich, so dass ihr sie euer ganzes Leben lang nicht mehr vergesst. Haltet durch, auch wenn es zeitweise sicherlich grenzwertig wird. Derartiges schafft mit all seinen Höhen und Tiefen sicherlich zwischenmenschliche Verbindungen, welche auch noch weit über die bald endende Schulzeit hinaus Bestand haben werden.

Passt gut auf euch auf und seid stets rücksichtsvoll den Schwächeren gegenüber.

@Jakob: Schlafen ist in dem Fall eigentlich wichtiger als nächtliches Fitnessstudio ;-)

Liebe Grüße und noch ganz viel Spaß auf eurer Tour über die Alpen!
Wolfgang Schaal

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