Forscherwoche 2009
Wissenschaftlich begeisterte Schüler von vier Gymnasien aus ganz Deutschland * kommen in der Woche vom 9.11. bis zum 13. 11. nach Germering, um Forschungseinrichtungen, Universitäten und Ausstellungen zu besuchen, an Vorträgen, Praktika und Führungen teilzunehmen, in Laboren zu experimentieren und nicht zuletzt um von ihren eigenen Forschungsvorhaben zu berichten.
„Wir freuen uns, die seit 1994 jährlich stattfindende Forscherwoche in diesem Jahr ausrichten zu können“, erklärt Dr. Robert Christoph, Schulleiter am Max-Born-Gymnasium (MBG). Ziel der Veranstaltung sei es, besonders engagierte Schüler zu fördern und Forschung in den Schulen zum Thema machen.
Teilnehmer der diesjährigen Forscherwoche vom MBG von links:
Katharina Grad, Julian Sahner, Michael Obermüller, Bettina Rißner, Florian Kruse, Eckart Werner-Forster, Silvan Streit,
So absolvieren die Teilnehmer ein dichtes Programm. Auftakt der Veranstaltung ist ein öffentlicher Vortrag am Montag, den 9.11. um 19.30 Uhr im MBG. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Andreas Haas spricht Prof. Dr. Heinrich Miller, stellvertretender Direktor am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, zum Thema „Eis und Klima“.
Das Archiv des Klimas, das in den Polkappen gespeichert ist, nutzen Forscher der Neumayerstation in der Antarktis, um Szenarien der kommenden Klimaentwicklung zu schärfen. Zu diesem Vortrag sind Schüler ab Klasse 8 und ihre Eltern sowie alle Interessierten herzlich eingeladen.
Am Dienstag, den 10.11. besuchen die Jungforscher das DLR_School_Lab in Oberpfaffenhofen, um Experimente aus der aktuellen Luft- und Raumfahrtforschung zu Themen wie Infrarot-, Laser- und Radarmesstechnik, Simulationen und Robotik selbst durchzuführen. Jedes Experiment wird von einem Institut des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) konzipiert und spiegelt so die Vielfalt der Forschungsgebiete des DLR wider. An diesem und am folgenden Abend präsentieren die Schüler ihre eigenen Forschungsvorhaben vor den anderen Jungforschern und vor Vertretern der Sponsoren der Forscherwoche. Hier wird über Zufallsgeneratoren ebenso berichtet wie über Geoinformationssysteme oder Paradoxien des Unendlichen. Oft entzünden sich hierbei engagierte, hilfreiche Diskussionen, die bis spät in die Nacht andauern.
Am Mittwoch geht es zur Mathematikausstellung ix-quadrat der TU München. Hier arbeiten sich die Teilnehmer in eine mathematische Methode oder ein Gerät ein, um dieses anschließend den übrigen Jungforschern zu erläutern. Am Nachmittag folgen Besichtigungen in Labors der naturwissenschaftlichen Fakultäten.
Am Donnerstag erhalten die Schüler am Max-Planck-Institut (MPI) für Neurobiologie und dem MPI für Biochemie einen Einblick in die moderne zellbiologische Forschung. Einen Tag lang können sie im Schülerlabor der beiden MPIs wie in einem "echten Forschungslabor" arbeiten: Mit speziell entwickelten Antikörpern bringen sie Zellen zum Leuchten und beobachten so die verschiedenen Stadien der Zellteilung. In verschiedenen Experimenten erschließen sich die Forscher von morgen verschiedene Eigenschaften der Zelle. Ein Teil der Schülergruppe wird am Innovations- und Gründerzentrum Biochemie (IZB) in Martinsried die Grundlagen der Zellkultur und die Arbeit mit Antikörpern gegen Tumorzellen kennenlernen.
Den Abschluss der Forscherwoche bildet der Vortrag von Prof. Dr. Benedikt Grothe, Dekan der Fakultät für Biologie und Leiter des Lehrstuhls für Neurobiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Thema „Die Deutungshoheit der Neurobiologie und ihre Grenzen - nimmt uns die Neurobiologie den freien Willen?" am Donnerstag, den 12.11. um 19.30 Uhr am MBG, der ebenfalls Schülern ab der 9. Klasse und ihren Eltern sowie allen Interessierten offen steht.
„Mit diesem Programm decken wir einen Querschnitt durch alle naturwissenschaftlichen Fachbereiche auf hohem Niveau ab“, erläutert Bettina Rißner, Fachlehrerin für Biologie und Chemie, die zusammen mit ihrem Kollegen Eckart Werner-Forster die Forscherwoche organisiert. Möglich ist eine solche Veranstaltung nur mit Hilfe von Sponsoren wie Firmen des Gewerbeverbandes Germering, dem Landkreis Fürstenfeldbruck, sowie die Stadt Germering, die durch ihre großzügige Unterstützung den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.
„Die Forscherwoche ruht auf einer breiten Basis von Angeboten im naturwissenschaftlichen Bereich, vom Wahlunterricht Astronomie über mathematisches Knobeln und Tüfteln oder Biotop bis hin zum mikrobiologischen Praktikum, die unsere Schule ihren Schülern macht“, meint Eckart Werner-Forster, Leiter der AG „Jugend forscht“ am MBG. „Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Forscherwoche als ungeheurer Ansporn für das Engagement bei eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen wirkt und damit letztlich die Schüler bei der Wahl ihres Berufes unterstützt.“
(Eckart Werner-Forster)
* Die teilnehmenden Schulen sind:
Max-Born-Gymnasium Germering (Bayern)
Staatliches Gymnasium "Friedrich Schiller" Zeulenroda (Thüringen)
Technisch-Wissenschaftliches Gymnasium Dillingen (Saarland)