LA DOLCE VITA! (Brescia 2006)
Bei frostigen Temperaturen machten sich am 31. März Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse unter der Leitung von Frau Brehmer und Herrn Schröder auf den Weg nach „Bella Italia“. Obwohl sie ihre Austauschpartner schon im Oktober kennen lernen durften, waren alle gespannt, was sie erwarten würde. Zuerst standen aber eine Nacht und ein Tag in Mailand auf dem Programm. Nach hektischem Umsteigen in Verona und einer kurzen Fahrt mit der Straßenbahn konnte im Hotel „Ca’ Grande“ eingecheckt werden – die Zimmer waren unerwartet größzügig!
Da der geplante Besuch in der Oper „Scala“ wegen Programmänderung leider ausfallen musste, entschied sich die Gruppe für einen „aperitivo“ in einem italienischen Café. Die Sitte neben einem Getränk kostenlose „antipasti“ serviert zu bekommen, wurde von allen dankbar ausgenutzt. Die Schüler wurden an diesem Abend Zeuge einer Razzia und auch Frau Brehmer hatte sehr viel Spaß mit ihren italienischen Freunden aus der Unizeit, die „zufälligerweise“ gerade in der Gegend waren!
Dementsprechend wurde am nächsten Tag begeistert gefrühstückt und es ging zu diversen Sehenswürdigkeiten: dem Mailänder Friedhof, Castello Sforzesco und der romanischen Kirche Sant `Ambrogio. Nach einer kleinen Stärkung durch die typisch mailändische Spezialität „panzerotti“ wurden die Galleria Vittorio Emanuele II und der gewaltige Dom besichtigt. Nachdem alle schon von der Pracht des Innern der Kirche überwältigt waren, wurde einstimmig auch die Besteigung des Domes beschlossen. Von oben hatte man einen gigantischen Ausblick auf die Stadt.
Den Rest des Nachmittags bekamen die Schüler zur individuellen Gestaltung frei, um dann pünktlich um 17 Uhr den Zug nach Brescia zu nehmen.
Die Nervosität stieg von Station zu Station. Frau Brehmer bereitete uns noch auf die Essgewohnheiten der Italiener vor, als wir auch schon am Ziel angekommen waren. Mit vielen „baci“ wurden wir von unseren italienischen Freunden und deren Eltern begrüßt.
Am nächsten Tag im Zug Richtung Lago d`Iseo wurden dann die ersten verschiedensten Eindrücke und Erlebnisse mit den Gastfamilien berichtet – die „mega-pranzo“ ( = Brotzeit)
- Vorräte sprachen für sich!
Gut gefüllt stiegen wir in das „vaporetto“ für eine Seerundfahrt. Dem Kapitän boten wir einen mehr oder weniger unfreiwilligen Kanon aus italienischen Liedern und er setzte uns mit einem schiefen Lächeln auf der größten Insel ab. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir dann 1 ½ h zu einer Kapelle. Gebräunt , bergluftmüde und mit Frühlingsgefühlen stiegen wir, nachdem zahlreiche Photos vor dem Panoramablick geschossen worden waren, wieder hinunter ins Tal.
Die italienischen Unterrrichtsmethoden lernten wir am Liceo Leonardo in Brescia an den Vormittagen Montag, Mittwoch und Freitag kennen. Das Nacktmodell im Kunstunterricht und der kumpelhafte Umgang der Lehrer mit den Schülern erstaunte uns schon sehr.( Im Deutschunterricht kämpften die Italiener mit einem Goethe-Text, der selbst für Deutsch LK`er eine Herausfordung darstellte.)
Das Kulturprogramm in Mantova und Sirmione am Lago di Garda bot eine gelungene Abwechslung. Der freie Nachmittag am Mittwoch verleitete viele zum ausgiebigen „shopping“ in Brescia. Nach einer Fahrt im Zug, den zwei Leute verpassten, sind wir am Donnerstag mit der Seilbahn hoch in die Altstadt von Bergamo gefahren. Dort wurde unter der Führung des italienischen Kunstlehrers eine Kirche besichtigt und wegen Regenwetters eine längere Pause in diversen Cafés eingelegt.
An diesem Abend wurden wir von den Italienern zum Abschluss des Austausches in eine Pizzeria eingeladen. Es war ein gelungener und langer Abend.
Leider hieß es am Freitag nach dreistündigem Unterrichtsbesuch und dem Abschluss der gemeinsamen Projektarbeit „Was Straßennamen über die Geschichte eines Landes erzählen“, Abschied nehmen.
Alle schafften es erstaunlicherweise pünktlich an den Bahnhof, und beladen mit Colombas (Ostertaubengebäck) und riesigen Ostereiern stiegen wir in den Zug zurück ins verschneite Deutschland.
Sabine Lennert, Hanna Krause K I