Suchen...
Begabtenförderung - Eine Abiturientin blickt auf ihre Jahre in der Max-Born-Akademie zurück

Eine Abiturientin blickt auf ihre Jahre in der Max-Born-Akademie zurück

In der Schule ist die Max-Born-Akademie kaum bekannt. Wenn man von ihr gehört hat, dann verbindet man mit ihr wahrscheinlich Schüler, die sich seltsamerweise freiwillig länger in der Schule aufhalten oder am Nachmittag belegte Semmeln in die Halle 4 tragen. Ist das denn wirklich so? Als jemand, der selbst Teil des Programms ist, verbinde ich die Akademie inzwischen mit anderen Dingen. In der MBA sind vor allem ehrlich interessierte Schüler, die die Möglichkeit bekommen, sich verschiedenste Vorträge anzuhören und sich mit den entsprechenden Themen auseinanderzusetzen. Jemand, der für mich persönlich unter den Referenten der letzten Jahre herausstach, war Dr. Michael Mayer von der Akademie für politische Bildung Tutzing. Er schafft es immer wieder, unterschiedlichste Aspekte unseres politischen Lebens neu zu vermitteln. Seine Vorträge zu Politik und Geschichte bleiben auch nach Monaten noch im Gedächtnis.

Neben den Themen und Inhalten habe ich die Atmosphäre in der Akademie sehr zu schätzen gelernt. Durch die vielfältigen Interessen der Mitglieder unterschiedlicher Klassen- und Altersstufen entsteht nicht nur ein Meinungsaustausch, es ist auch spürbar, dass die Anwesenden sich tatsächlich für die Themen interessieren und aktiv dabei sind. Im regulären Unterricht wird der Lernstoff vom Lehrplan vorgegeben, in der MBA nicht. Man hat hier die Gelegenheit, sich frei auf spannende Diskussionen einzulassen und unterschiedliche Sichtweisen zu diskutieren. Der Gedanke hinter der MBA ist es ja, engagierten Schülern einen Ort zu geben, ihr Allgemeinwissen zu erweitern und sich mit anderen auszutauschen.

Das Schöne ist auch, dass die Max-Born-Akademie Platz für Thematiken schafft, die im Unterricht oft zu kurz kommen. Statt Deutsch oder Mathe werden Fragen besprochen, die im alltäglichen Leben relevant sind: Politik oder gesellschaftliche Themen und vieles mehr. Sie ist der Platz, um abseits vom Lehrplan Wissenschaft und Werte zu vermitteln, sei es durch einen Vortrag über Geschlechterrollen, den Klimawandel oder Astrophysik.

Natürlich gibt es Gebiete, die einen mal mehr und mal weniger interessieren. Oftmals findet man auch Fragestellungen, welche auf den ersten Blick langweilig wirken, im Nachhinein erstaunlich interessant. Immer wieder erlangt man einen Einblick in Bereiche, über die man zuvor nicht nachgedacht hat. Ich persönlich liebe Vorträge über gesellschaftspolitische Themen, soziale Themen und all das, was uns als Gesellschaft bewegt. Andere wiederum finden vor allem Wissenschaftliches wie Physik oder Chemie interessant. Durch den Kontakt zu Professoren und Referenten, die man sonst nicht kennenlernen würde, hat man plötzlich die Chance, einen ganz anderen und tieferen Einblick in viele Themengebiete zu erhalten.

Die MBA kann ich jedem empfehlen, der auch in seiner Freizeit gerne Neues lernt, offen auf Themen zugeht und kein Problem damit hat, manchmal einen Extranachmittag in der Schule zu verbringen, um sich einen Vortrag anzuhören. Nebenbei, die Verpflegung – Semmeln, Obst, Jogurt – ist auch echt gut. Also wenn alles andere nicht überzeugt: Es gibt Essen!

Jessica Vorderwisch (Abitur 2020)