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Moderne Fremdsprachen und Latein - 2019 2020 Cecina

2019 2020 Cecina

Lo scambio con Cecina

 

Anders als üblich – wie so Vieles in diesem Jahr – besuchten uns heuer nicht zwei verschiedene Schülergruppen aus unseren beiden italienischen Partnerschulen, sondern für die Spätbeginner und die Schüler, die bereits in der 8. Klasse Italienisch als 3. Fremdsprache (It3) gewählt hatten, kamen zeitgleich Gäste aus Cecina – un gruppo grande allora! Einige Programmpunkte wurden auch gemeinsam durchgeführt, andere wiederum getrennt, um die Gruppengröße nicht überzustrapazieren. Während die Gäste der „It3 – Schüler“ Augsburg erkundeten und sich am Brezen Backen versuchten, erlebten die Spätbeginner Folgendes:

Für die spät beginnende Italienischgruppe gab es gleich im ersten Lernjahr ein großes Ereignis und gleichzeitig eine Herausforderung: einen Schüleraustausch!

Das Abenteuer begann mit der Reise der Italiener am 30.01.20, einem Donnerstag, zu uns nach Deutschland. Wir holten sie am Abend von der Schule ab und waren gleich die erste Nacht mit unserem Austauschpartner allein, wir wurden also gleich ins kalte Wasser geworfen. Am Freitag lernten wir uns alle nach einer Schulhausführung für unsere Gäste bei einem gemeinsamen bayerischen Frühstück näher kennen und erste Freundschaften wurden geknüpft. Von der Schule aus brachen wir zu unserem ersten gemeinsamen Ausflug auf: eine Stadtführung durch München, auf Italienisch! Wir lernten bei einem schönen Rundgang durch die Stadt viel Neues und am Ende stellten wir unser neu erworbenes Wissen sogar noch in einer kleinen Stadtrallye unter Beweis. Anschließend hatten wir einen freien Abend, um mit unseren Partnern eigene Unternehmungen zu machen.

Zum Glück nicht allzu früh, um 09:20 Uhr, trafen wir uns alle am Samstag wieder in München. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg in die Bavaria Filmstudios, wo uns eine interessante Tour durch die Studios erwartete. Während der Führung konnten wir uns des Öfteren selbst in kurzen Szenen als Schauspieler versuchen. Die Szenen zeigten je eine Technik, die beim Filmemachen früher oder heute noch immer verwendet wird. Besonders viel Spaß hatten wir im Anschluss, als wir selbstständig das „Bullyversum“, eine Ansammlung von interaktiven Stationen, erkunden durften. Der restliche Samstag und auch der folgende Sonntag stand uns für Aktivitäten mit der Familie oder Freunden zur Verfügung und wurde durch Ausflüge ins Museum, zum Wandern oder einem Kinobesuch bestens genutzt.

Am Montag hieß es für uns Schüler des MBG erst einmal wieder Unterricht, während die Austauschschüler nach München fuhren, um die Gedenkstätte der weißen Rose und im Anschluss das Deutsche Museum zu besichtigen.

Am letzten ganzen Tag hatten wir zum Glück nur Kurzstunden, um uns nach deren Besuch im KZ Dachau wieder mit unseren Italienern zu treffen. Zwischen Schule und dem Abschlussessen am Abend lag unsere letzte freie Zeit, die wir unter anderem für die Aufgabe nutzen konnten, die wir zu Beginn der Woche von Frau Wernthaler erhalten hatten. Die Früchte dieser Aufgabe sollten wir dann auch bei besagtem Abendessen vorführen: Scioglilingua. Zungenbrecher! Was für ein Spaß! Für die Veranstaltung wurde in der „Aubinger Einkehr“ ein großer Raum gemietet, der genug Platz für uns, unsere Gäste, einige Eltern und die Vorführungen bot. Nach einem bayerischem Abendessen, bei dem wir uns alle ordentlich stärkten, konnte die erste Einlage des Abends beginnen: Wir hörten Zungenbrecher von der singenden, sterbenden Ziege und von den nach Trento hüpfenden Trentinern. Danach führte die It 3 - Austauschgruppe einen italienischen Tanz auf, bei dem spontan einige Motivierte mitmachten. Zum Schluss wurde ein kurzer Film mit Eindrücken über die gemeinsam verbrachte Woche gezeigt und langsam verabschiedeten wir uns alle voneinander. Viele waren müde, gingen auf direktem Weg nach Hause und fielen dort ins Bett. Am nächsten Morgen dann der traurigste Moment des gesamten Austausches: Es fand ein nicht ganz tränenloser Abschied vor der Schule statt, bevor der Bus endgültig losfuhr. Für unsere Partner ging es jetzt zurück nach Hause, nach Italien und für uns zurück in den ganz normalen Schulalltag.

Wir haben viele neue Freunde gefunden, wir werden bestimmt auch nach dem Austausch noch guten Kontakt zueinander pflegen und können wohl alle sagen, dass es sowohl ein großes Abenteuer, vor allem aber eine spannende Herausforderung war, nach so wenig Zeit mit der italienischen Sprache gleich so direkt damit konfrontiert zu werden, auch wenn die Italiener bereits seit längerem Deutsch gelernt hatten.

                                                                                                            Lisa Mai, 10 g // K. Wernthaler