Schüler-Service
Hilfe für Germeringer Senior*innen und Grundschüler*innen
Ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des MBG
Ihr seid Mitglieder im sozialen Wahlunterricht „Schüler-Service“. Was kann man sich darunter vorstellen? Was ist besonders daran?
Wir sind Jungen und Mädchen, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich Grundschülern und Senioren in Germering helfen und ihre Einsätze hier am MBG planen und nachbesprechen. Die Hilfseinsätze selbst finden aber nicht am MBG statt, sondern vor Ort außerhalb unserer Schule. Außerdem können wir Schüler uns die Einsatzzeiten und unseren Zeitaufwand überwiegend selbst einteilen.
Wobei helft ihr den Germeringer Grundschülern?
Wir unterstützen Grundschüler in den Mittagsbetreuungen der Theresenschule, der Kleinfeldschule, der Kirchenschule und der Kerschensteiner Schule nach dem Unterricht beim Lernen und bei den Hausaufgaben. Danach wird zusammen gespielt.
Was motiviert euch, eure knappe Freizeit wieder in einer Schule zu verbringen?
Schulanfängern den Schuleintritt zu erleichtern und auch mit den älteren Grundschülern zu üben, finden wir wichtig. Die Kinder sind wirklich sehr lieb und freuen sich immer schon auf uns. Nach den Hausaufgaben wird gespielt. Wir arbeiten in den Mittagsbetreuungen auch mit Erwachsenen zusammen, das ist auch eine interessante Erfahrung für uns, neue Leute kennenzulernen und mit ihnen auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Manche der Helfer sind auch schon ältere Herrschaften. Die Grundschüler mögen die Mischung aus uns jungen Helfern vom MBG und den älteren Betreuern.
Manche von euch gehen regelmäßig zu Seniorentreffen im Betreuten Wohnen des Sozialdienstes Germering an der Leipziger Straße. Wie darf man sich diese Zusammenkünfte vorstellen?
Die Menschen, die dort leben, sind noch recht fit. Regelmäßig finden Spielenachmittage in einem Versammlungsraum statt. Spieleklassiker stehen besonders hoch im Kurs. Wir spielen dann zusammen und kommen miteinander ins Gespräch. Gelegentlich wird auch gefeiert, zum Beispiel zur Adventszeit. Hierzu werden wir auch eingeladen. Eine Betreuerin ist immer mit dabei.
Es besteht auch eine Zusammenarbeit mit dem Seniorenheim „Maria Magdalena“, dessen Bewohner oft schon mehr von den Beschwerlichkeiten des Alters betroffen sind. Kann man hier zusammen etwas unternehmen?
Die Bandbreite ist sogar sehr groß. Wir unterstützen bei Spiel- und Bewegungsgruppen, z.B. beim Rollstuhlkegeln, wir singen mit den alten Menschen, basteln und essen Kuchen mit ihnen. Es gibt auch Quiz-Veranstaltungen. Wir haben als Helfer teilweise auch viel Selbstständigkeit, etwa wenn wir Gedächtnisübungen anbieten oder Vorleserunden organisieren.
Ihr helft auch einzelnen Seniorinnen oder Senioren, die noch daheim leben. Wie seid ihr hier tätig?
Wir gehen für Ältere einkaufen, lesen ihnen vor, bringen Altglas und Altpapier weg, versorgen Haustiere oder wir helfen auch im Garten, z.B. beim Laubrechen, Unkrautjäten oder Gießen. Auf dem Foto sieht man drei Helferinnen des MBG beim Lebensmitteleinkauf für eine ältere Dame. Viele Ältere wünschen sich von uns auch Hilfe beim Bedienen von Smartphones. Hier geben wir gerne eine Einführung.
Wie reagieren die älteren Menschen auf euch? Was motiviert euch zu euren Einsätzen?
Die älteren Leute sind wirklich sehr nett. Wir wollen ihnen helfen und sie unterstützen. Es macht uns auch Spaß, dass wir uns mit einer anderen Generation befassen können, Leute in einem anderen Lebensalter kennenlernen und mit ihnen ratschen können. Deren Lebensgeschichten berühren uns und sind oft sehr spannend. Die Senioren freuen sich schon immer auf uns und lachen fröhlich, wenn wir kommen. Wir glauben, wir nehmen ihnen für einen Moment ihre Sorgen und unterbrechen ihre Langeweile. Sie sind auch sehr offen für das Leben von uns Jüngeren.
Wird auch die Öffentlichkeit auf euer Projekt aufmerksam?
Wir durften den Schüler-Service sogar schon der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen persönlich bei ihrem Besuch im „Zentrum für Jung und Alt“ vorstellen. Unsere Hilfe wurde auch mit einem 2. Platz beim Jugendpreis der Stadt Germering und des Rotary Club Germering gewürdigt. Das hat uns sehr gefreut!
Mit welchen externen Partnern arbeitet ihr zusammen?
Unsere externen Partner sind die Germeringer Insel, die AWO Germering, der Sozialdienst sowie das Seniorenheim „Maria Magdalena“. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Wir besuchen sämtliche Einrichtungen zum Schuljahresbeginn, dann entscheiden wir uns, wo wir uns einbringen wollen. Die Ansprechpartner kommen auch manchmal zu uns ans MBG.
Wie groß ist der Zeitaufwand für euer soziales Engagement?
An die Grundschulen gehen wir nach unseren Wünschen entweder 7-tägig oder 14-tägig. Bei den Senioren legen wir selbst fest, wann und wie oft wir kommen wollen.
Was bringt die Teilnahme am Schüler-Service für eine mögliche spätere Berufstätigkeit?
Durch die Arbeit mit Jung und Alt findet man schon heraus, ob einem eine soziale Tätigkeit generell liegt und ob man in diesem Bereich vielleicht einmal arbeiten möchte. Durch die externen Partner ergeben sich auch Möglichkeiten für Praktika. Und viele Arbeitgeber sehen es gerne, dass sich jemand für andere einsetzt und besonders engagiert ist.
Warum sollte man im Schüler-Service mitmachen?
Es ist einfach ein sehr gutes Gefühl, anderen zu helfen und Freude zu schenken! Wir bringen Menschen zum Lächeln!