Individuelle Lernzeitverkürzung (ILV)
Innerhalb des neunjährigen Gymnasiums besteht die Möglichkeit, nach dem Absolvieren von Zusatzangeboten in den Jahrgangsstufen 9 und 10 die Jahrgangsstufe 11 zu überspringen und somit das Abitur bereits nach acht Schuljahren am Gymnasium abzulegen.
Dieses bisweilen "Überholspur" genannte Angebot (siehe Grafik) trägt offiziell den Namen "Individuelle Lernzeitverkürzung" (ILV).
An wen richtet sich das Angebot?
Das Angebot der ILV richtet sich an alle interessierten Schülerinnen und Schüler, die eine Verkürzung der Lernzeit beabsichtigen oder in Jahrgangstufe 11 ein Auslandsschuljahr planen und sich frühzeitig auf den Wiedereinstieg in das bayerische Gymnasium vorbereiten möchten. Die Schülerinnen, die ein Jahr im Ausland sind, werden ihre Abiturprüfung mit dem ganzen ersten G9-Jahrgang zusammen im Jahr 2026 ablegen, die „Überspringer“ bereits 2025.
Wie läuft es genau ab?
Im Rahmen der ILV werden die Schülerinnen und Schüler in eigenen Kursen, die sie in den Jahrgangsstufen 9 und 10 insbesondere in den Fächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache zusätzlich zum regulären Unterricht besuchen, auf das Überspringen der Jahrgangsstufe 11 vorbereitet. Die zusätzlichen Präsenzzeiten, die für die Schülerinnen und Schüler mit dem Besuch des Begleitangebots verbunden sind, bewegen sich mit zwei Schulstunden pro Woche in einem angemessenen Rahmen. Es handelt sich dabei nicht um herkömmlichen Förderunterricht, vielmehr geht es um Lerncoaching-Angebote, mit denen die Schüler*innen befähigt werden sollen, sich selbstständig mit Lehrplanthemen dieser Fächer in Jgst. 11 zu beschäftigen. Gerade in dieser Corona-Phase haben sich Schülerinnen und Schüler „herauskristallisiert“, die sehr gut eigenverantwortlich lernen und sogar Freude daran haben, sich auch einmal eigenständig neue Inhalte zu erarbeiten. Für diese Schülerinnen und Schüler bietet die ILV eine interessante Perspektive.
Vom G9 ins G8 - das kann ein Vorteil sein
Für die Schülerinnen und Schüler der diesjährigen achten Klassen bedeutet das „Überspringen“, wie bereits gesagt, dass sie das Abitur im Jahr 2025 schreiben würden, d.h. in dem Jahr, in dem kein „offizieller“ Abiturjahrgang existiert, da das letzte G8-Abitur 2024 geschrieben wird und das erste G9-Abitur erst 2026. Daher sind die Lern-Gruppen in diesem besonderen Jahrgang kleiner, es gibt eine individuellere Betreuung in der Oberstufe und die Anzahl an Absolvent(inn)en wird laut Kultusministerium mit ca. 4.000 nur ein Zehntel eines normalen Abiturjahrgangs betragen. Das bedeutet natürlich, dass in diesem Jahr die Chancen auf einen Studien- oder Ausbildungsplatz aufgrund der deutlich kleineren Konkurrenz wesentlich besser stehen.
Für die „Überspringer“ des ersten G9-Jahrgangs, also die jetzigen Achtklässlerinnen und Achtklässler, würde dies allerdings bedeuten, dass sie für die letzten beiden Jahre vom G9-System ins G8 wechseln müssten, da das Abitur 2025 nach dem G8-Modell erworben wird. Wir gehen zwar aktuell davon aus, dass am Max-Born-Gymnasium auch im Zwischenjahr 2025 eine Abiturprüfung durchgeführt wird, da wir erfahrungsgemäß wieder 40 Schüler*innen der Einführungsklasse haben werden, die 2025 zum Abitur anstehen. Doch das Kultusministerium möchte sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau festlegen, an welchen Schulen 2025 tatsächlich Abschlussprüfungen stattfinden. Somit könnte im Extremfall, von dem wir derzeit aber nicht ausgehen, auch noch ein Schulwechsel hinzukommen.
Trotz dieser etwas unklaren Rahmenbedingungen halten wir das Überspringermodell für ein sehr interessantes Angebot. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus den jetzigen 8. Klassen finden würde, die bereit wäre, sich auf dieses neue und spannende Projekt einzulassen.
Das Angebot der individuellen Lernzeitverkürzung wird am MBG von Frau Katrin Wernthaler betreut: katrin.wernthaler@mbg-germering.de