Magdalena Schmidt
Magdalena Schmidt fühlt sich dort am wohlsten, wo sich bei vielen Menschen schon bei der Vorstellung Angst und Panik breitmachen. Sie ist passionierte Klettersportlerin und grüßt ihre Konkurrenz am liebsten von ganz oben- egal ob an der Kletterwand oder auf dem Siegerpodest.
Wer einmal im Klettergarten oder in einer Kletterhalle war, kann sich in etwa vorstellen, wie anspruchsvoll dieser Sport auf Leistungsebene, sprich unter Zeitdruck und mit Konkurrenz im Nacken sein muss. Über viele Jahre chronisch unterschätzt, erfährt das Klettern in den letzten Jahren endlich die Aufmerksamkeit, die es verdient. „Zum Klettern braucht man nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern vor allem auch Beweglichkeit“ erklärt die 15-Jährige. Aber es schadet auch nicht, wenn man schwindelfrei ist, denn schließlich klettert Magdalena in Höhen von bis zu 20 Metern. Zum Vergleich: Die Sternwarte des MBG hat eine Höhe von ca. 16 Metern. „Ich mag auch die Tatsache, dass man beim Klettern sehr kreativ sein kann- beispielsweise wenn man im Wettkampf die beste Route finden muss.“
Magdalena hat schon als kleines Mädchen im Alter von 4 Jahren mit dem Klettern begonnen. Ihr Vater hat sie mit in Kletterhallen genommen und ihr so den Sport nähergebracht. „Seit ich acht bin, trainiere ich regelmäßig in Kletterhallen des DAV (Deutscher Alpenverein). Mir kommt dabei zugute, dass ich eine gute Fingerkraft habe und nicht allzu schwer bin, so fällt es mir leichter die anspruchsvollen Routen schnell zu klettern“ sagt Magdalena. Derzeit absolviert sie in der Regel 8 Trainingsstunden pro Woche in Gilching und München und nimmt zudem an Wettkämpfen auf Landes- und Bundesebene teil.
Ihre Spezialdisziplin ist das Schwierigkeitsklettern (Lead-Klettern), bei dem man innerhalb einer bestimmten Zeit so hoch wie möglich an einer Wand klettern muss. Man hat vor dem Klettern nur kurz Zeit um sich an der Wand eine mögliche Route auszudenken und muss dann in einem separaten Raum auf seinen Start warten. So hat jeder Athlet und jede Athletin die gleichen Voraussetzungen und kann nicht bei der Konkurrenz “abschauen“. Die anderen Teildisziplinen sind das Bouldern (Freiklettern mit Matten aber ohne Sicherung) und das Speed-Klettern, bei dem man so schnell wie möglich eine Wand erklimmen muss.
2018 wurde Magdalena Bayerische Vizemeisterin in ihrer Altersklasse und kann sich berechtigte Hoffnungen auf ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften 2019 machen, da bayerische Athletinnen und Athleten in der Regel ganz oben bei den Titelkämpfen mitmischen. „Es gibt noch starke Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen, aber eigentlich kommen die stärksten Athletinnen und Athleten aus Bayern. Daher hoffe ich auf ein gutes Ergebnis“ gibt sich Magdalena zuversichtlich.
Wir drücken in jedem Fall die Daumen für die Titelkämpfe 2019 und alles Gute für dich deine weitere Karriere!
Ps.: Im Jahr 2020, wenn Klettern erstmals olympische Disziplin sein wird, ist Magdalena sicher wieder ein Stück höher und schneller geklettert und grüßt uns von ganz oben - an der Kletterwand und vom Siegerpodest!
