Business@school
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Business at School - ein noch recht junges, jedoch schon sehr erfolgreiches Projekt für Schüler ab der 10. Jahrgangsstufe! Der Projektname „Business at School“ hört sich schon sehr professionell und ausgereift an, doch ist es das auch, und vor allem was beinhaltet das Projekt denn überhaupt?
Business at School ist in 3 Phasen eingeteilt ist. Zu Beginn werden Teams gebildet, die sich nun das ganze Schuljahr mit dem Thema Wirtschaft beschäftigen. Jedem Team werden Betreuer zugeteilt, welche jederzeit mit Rat zur Seite stehen und wertvolle Tipps geben können, da sie selbst in dieser Branche tätig sind.
Wie versucht Business at School Schülern das Thema Wirtschaft näher zu bringen? Die Aufgabe der Phase 1 besteht darin, ein börsennotiertes Unternehmen auszuwählen und dieses zu untersuchen. Am Ende der Phase 1 präsentiert man die Ergebnisse vor einer kleinen Jury, die aus Lehrern oder Externen aus der Wirtschaft bestehen kann. In einer solchen Präsentation ist der Steckbrief enthalten, der eine kleine Übersicht über das Unternehmen gibt. Anschließend kann man für das Unternehmen entscheidende geschichtliche Aspekte erwähnen. Elementar wichtig sind auch die Geschäftssegmente eines Unternehmens und eventuell dazugehörig der prozentuale Umsatz eines Geschäftssegments im Vergleich zum kompletten Umsatz. Hinzufügen sollte man auch noch weitere wichtige Punkte wie „Wirtschaftliche Lage“ oder „Konkurrenten“. Abschließend zur Präsentation kommt die sogenannten „SWOT-Analyse“. „SWOT“ steht für die englischen Begriff „Strengths“ „Weaknesses“ „Opportunities“ und „Threats“, was so viel heißt wie Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren. Hier wird abgewogen, welche Aussichten das Unternehmen hat.
In Phase 2 besteht nun die Aufgabe darin, ein Unternehmen aus dem Umkreis zu wählen. Auch hier wird das Unternehmen untersucht. Die Herausforderung in Phase 2 ist die Informationsbeschaffung. Das Internet fällt für den kleinen Laden von neben an komplett weg, und auch Geschäftsberichte werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu Verfügung stehen, außerdem wird der Geschäftsführer keine Zahlen, wie Umsatz usw. preisgeben. Hier muss dann mit Schätzungen gearbeitet werden, was die Schüler schon auf die letzte und entscheidende Phase 3 vorbereiten soll. Hier hatten auch wir ein paar Probleme, da das Unternehmen, das wir uns ausgesucht hatten, wirklich keine guten Prognosen für die nächsten Jahre hatte, da die Konkurrenz stieg und die Kundenzahl fiel und man zu dem Zeitpunkt schon annehmen konnte, dass pro Monat rote Zahlen, also negativer Umsatz, verzeichnet wurde. Aber auch hier wird das Erarbeitete nach einer Arbeitszeit von ca. 8 Wochen mit ein PowerPoint Präsentation vor einer Jury präsentiert.
Phase 3 - nun sind wir im wichtigsten Teil des ganzen Projekts. Die Aufgabe der Phase 3 besteht in der Entwicklung einer eigenen Idee. Damit ist nicht gemeint, einen Staubsauger zu entwerfen, der eine neue Farbe hat, sondern eine Marktlücke zu entdecken, und dafür ein Produkt zu produzieren. Jedoch ist die Idee nicht das einzige. Sobald die Idee vorliegt, geht es weiter mit der Theorie: ein Büro mieten, Internetanschluss berechnen und alle weiteren Kosten mit einkalkulieren. Auszugehen ist hier von einem Startkapital von 25.000 Euro, das von der Boston Consulting Group im Falle des Sieges im Raum Deutschland zur Verfügung gestellt wird. Falls diese Summe nicht reicht, muss man – natürlich fiktiv! - den Weg zur Bank antreten, und sich dort um einen Kredit bemühen. Phase 3 ist somit die aufwendigste Phase, da es nicht einfach, ist eine tragfähige Idee zu entwickeln. Hinzu kommt, dass man kaum Daten hat, da es sich um ein fiktives Unternehmen handelt. Jedoch ist dies wohl die spannendste und aufregendste Phase, nicht nur für die Schüler, sondern auch für den betreuenden Lehrer. Wie bei Phase 1 und 2 wird auch hier wieder präsentiert. Hier man die Aspekte, die in Phase 1 und 2 kritisiert wurden, verbessern und sich gegen die anderen Teams der Schule durchsetzen. Wenn das geschafft ist, zieht man in den Regionalentscheid ein für Oberbayern und Wien. Hier treten dann die Schulsieger der jeweiligen Schulen gegeneinander an und müssen vor einer 10 köpfigen hochkarätigen Jury, bestehend aus Vorständen und anderen namhaften Personen ihre Idee plausibel und gut vermitteln.
Wir hatten das Glück eine gute und einfach umsetzbare Idee entwickelt zu haben, ein absperrbares Fahrradlicht. Jeder von euch kennt das Problem: Man hat ein neues Mountainbike und natürlich braucht man eine verkehrssichere Beleuchtung dafür. Ihr kauft kurzerhand ein Stecklicht, und zwei Wochen später wird dieses wieder von eurer Lenkstange geklaut, weil ihr in der Eile morgens vergessen habt, das Licht mitzunehmen. Wir haben uns eben ein Licht einfallen lassen, das man mit einem Klappmechanismus an die Lenkstange festmacht, und anschließend einfach absperrt. Konkurrenz war auf dem Markt keine vorhanden und der Preis pro Stück war auch relativ gering. Unsere Präsentation war ebenfalls ansprechend, genauso wie die der anderen beiden Gruppen, welche sich mit einer digitalen Archivierungssoftware und einem Service, der Krücken vom Patient zurück zum Krankenhaus transportiert, beschäftigt haben. Wir konnten jedoch aufgrund der besseren Idee in den Regionalentscheid einziehen. Dort waren außer uns noch sechs weitere Gruppen mit sehr innovativen Ideen, wie einer Software für Senioren oder einem Stuhlkreuz, welches an jeden Stuhl angebracht werden kann, jedoch durch die 3D-Bewegung gesundheitsfördernd sein soll.
Die sieben Gruppen wurden in zwei Vorrundengruppen aufgeteilt, aus denen jeweils 2 Teams weiterkamen. Wir kamen mit unserer Idee in die Hauptrunde des Regionalentscheids. Dort sollten wir unsere Idee erneut vor einer nun sehr hochkarätigen Jury präsentieren. Jedoch hat es hier für uns nicht ganz gereicht, da wir keinen Prototyp von unserem Produkt vorweisen konnten. Diesen Vorteil machte sich die Gruppe mit dem „3D-Stuhlkreuz“ zu Nutze, und gewann den Regionalentscheid. Dennoch sahen wir uns trotz des 2. Platzes nicht als Verlierer, denn wir konnten viel Erfahrung sammeln und diese kurz darauf in diversen Referaten umsetzten. Wir wurden sicherer im Präsentieren und haben durch die umfangreiche Kritik viel dazu gelernt. Auf diesem Weg noch einmal ein großes Dankeschön an unseren Lehrer, der diese Projekt an Land gezogen hat, und uns so ermöglichte an einem solchen Projekt teilzuhaben.
Florian Hofsäss, Tarik Hamani und Georg Polownikow Juli 2009