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Moderne Fremdsprachen und Latein - 2013 2014 Cecina

2013 2014 Cecina

Auch in diesem Schuljahr fand wieder ein Austausch mit unserer Partnerschule in Cecina statt. Die Teilnehmer haben sich die Mühe gemacht, den Austausch aus ihrer Perspektive zu dokumentieren. Lest selbst, welche Erfahrungen sie gemacht haben!

Gli italiani a Germering

I tedeschi a Cecina (siehe weiter unten)

Freitag, 21. Februar 2014 – L’arrivo

Der erste Tag eines Austauschs ist stets etwas Besonderes: man sieht den Austauschpartner das erste Mal persönlich, der nach einer langen Zugreise dementsprechend müde ist. Auf dem Portfolio sah man ja nur das Foto und seine Hobbys, wie Tanzen, die mich nicht interessieren. Doch als ich das erste Mal mit meinem Austauschpartner gesprochen habe, habe ich die unterschiedlichen Freizeitaktivitäten sofort komplett vergessen und mich mit ihm über die Unterschiede der deutschen und italienischen Kultur unterhalten.
Am Morgen wurden die Gäste bei einem ausgiebigen bayerischen Weisswurstfrühstück in der Mensa willkommen geheißen. Danach machten diese eine Schulhausführung und besuchten im Verlauf des Tages noch den Klassenunterricht. Am Nachmittag ruhte sich mein Austauschpartner Gian Marco aus, ehe wir am Abend zu sechst die Pasing Arcaden besuchten um dort shoppen zu gehen.
Nachdem sich die Italiener erste Andenken an Deutschland gekauft hatten, redeten wir im Café "Alex" bei Kaffee und Kuchen über die Reise nach München und über die Deutschkenntnisse der Italiener, die nicht sehr ausgeprägt waren.
Mit Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zum Olympiaturm, um von diesem München bei Nacht anzuschauen. Von dem Ausblick waren wir alle begeistert. Nachdem Gian Marco sichtlich erschöpft war, entschloss ich mich heimzufahren um dort zu Abend zu essen. Alles in allem war der Tag sehr gelungen und ich konnte mir ein erstes Bild von meinem Austauschpartner machen, das durchweg positiv war. Er war ein freundlicher und zuvorkommender Gast und ich kann es nicht erwarten, ihn in Italien zu besuchen.

Niklas Herber

Samstag, 22. Februar 2014 – Caccia al tesoro

Samstag, der zweite Tag des Austauschs brach an. Für diesen Tag war eine Stadtrallye durch München festgelegt worden. Die Italiener, noch müde von der langen Fahrt, mussten um 8 Uhr aufstehen, was aber notwendig war, denn es war ein wunderschöner, sonniger Tag. Wir waren dadurch um zehn Uhr in München, bekamen die Gruppeneinteilungen, die aus meist drei Italienern und drei Deutschen bestanden, sowie die Blätter für die Stadtrallye, wodurch es sofort losgehen konnte.

Als erstes hatten wir uns vorgenommen, ein Foto vom Marienplatz aus einer höheren Perspektive zu machen, weshalb wir beschlossen, auf den alten Peter zu steigen. Gesagt, getan und schon hatten wir die ca 300 Stufen erklommen und genossen den tollen Ausblick über München.
Anschließend wurden die meisten der Aufgaben erledigt, sodass wir noch Zeit hatten, im Hofbräukeller einen Schweinebraten zu essen. Schon war es halb zwei und die Stadtrallye vorbei. Danach haben wir die Italiener gefragt was sie denn noch in der Innenstadt machen wollten, worauf die meisten antworteten, die Shoppingmöglichkeiten in München austesten zu wollen. Wir schlenderten eine Weile durch München, vom Stachus bis zum Isartor, bis die Italiener dann auch müde und zufrieden nach Hause wollten.

Daniel Schubert

Sonntag, 23. Februar 2014 - Il giorno libero

Da heute Sonntag war, mussten wir nicht in die Schule gehen. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit der Familie haben ich und mein Austauschpartner Luigi Ilardo beschlossen, auf den Olympiaturm zu steigen. Noch dazu kamen Jannis Schauer und sein Partner Eirik Marabotti. Um 16.30 Uhr waren wir im Olympiapark spazieren gegangen und danach sind wir auf den Olympiaturm hochgefahren. Die Aussicht auf dem Turm war wunderschön, denn das Wetter hatte mitgespielt und es schien die ganze Zeit die Sonne. Dann haben wir Fotos geschossen als Erinnerung. Später gingen wir in die BMW Welt und haben die Luxusautos von BMW angeschaut. Natürlich meinte Luigi, dass die italienischen Autos besser sind, doch ich habe es abgestritten. Nachdem wir uns die Autos angeschaut haben sind wir nach Hause gefahren. Ungefähr um 19 Uhr kamen wir am Germeringer Bahnhof an, haben uns von Jannis und Eirik getrennt und sind nach Hause gegangen.

Ediz Güler

Montag, 24. Februar 14 – Deutsches Museum

Am Montag trafen sich alle Austauschschüler von 8 bis - 9.50 Uhr mit Andreas Haas, dem Oberbürgermeister von Germering. In der 3. bis zur 4. Stunde sollten wir in der Schule die Referate für Augsburg vorbereiten. Dies passierte in 4er-Gruppen. Unser Thema war die Fuggerei. Nachdem wir die Referate vorbereitet hatten, hatten wir Italienischunterricht. Natürlich saßen die Italiener mit im Unterricht, denn sie waren neugierig, wie der Italienischunterricht in Deutschland aussehen würde. Nach der 6. Stunde sind die Austauschschüler zum Deutschen Museum gefahren. Die 9a hatte normalen Unterricht bis 15.35 Uhr. Dann haben wir uns auf den Weg gemacht, die Austauschpartner abzuholen. Wir warteten vor dem Deutschen Museum und sind dann ein bisschen in der Stadt spazieren gegangen. Um circa 19.30 Uhr haben wir uns getrennt und sind nach Hause gefahren.

Ediz Güler

Dienstag, 25. Februar 2014 – In panetteria e ad Augusta

Der Dienstag begann schon sehr früh. Mit der S-Bahn ging es nach Weßling, um in einer kleinen Bäckerei Brezn zu backen. Der sehr nette Bäcker zeigte uns dort dann den gesamten Ablauf von der Ware bis zum fertigen Produkt. Dazu zählte auch die Technik, Brezn zu formen. Doch wirklich hinbekommen hat es, mit Ausnahme von Niklas Austauschpartner Gian Marco, keiner. Das Ergebnis konnten wir dann, dank Frau Castellano, die die Brezn und noch allerlei anderes aus Weßling brachte, am nächsten Tag in der Pause testen und mitnehmen. Sie sahen zwar etwas unförmig aus, aber schmeckten sehr gut. Danach haben wir uns nach Augsburg begeben. Wir besuchten viele Sehenswürdigkeiten mit von uns dazu vorbereiteten Referaten. Dies klappte auch bis auf ein paar sprachliche Hindernisse, da wir die Referate auf der jeweils anderen Sprache hielten, sehr gut. Die Fuggerei (welche mir aufgrund der historischen Vorgeschichte am besten gefiel) und das Rathaus mit dem goldenen Saal sind nur drei Beispiele von der umfangreichen Tour. Die Italiener fanden augenscheinlich alles relativ interessant. Da die Italiener nun einmal etwas langsam sind, haben wir fast unseren Zug zurück nach München verpasst. Ich frag mich was die Leute wohl gedacht haben, als auf einmal 30 Jugendliche wie die Blöden angefangen haben los zu sprinten. Zurück in München ging es nach Freiham, wo wir nach einem 10-minütigen Querfeldeinlauf, aufgrund einer Baustelle, das auf den ersten Eindruck  gut aussehende Freihamer Wirtshaus erreichten. Hier konnten die Italiener einen kleinen Einblick in die bayerische Küche erhaschen. Doch das Highlight an diesem Abend war die Abschlussrede von meinem Austauschpartner Eirik, welche er ohne einen vorgeschriebenen Zettel oder sonstige Hilfe in vollkommen korrekten Deutsch vortrug.

Jannis Schauer

Mittwoch, 26. Februar 2014 – Il rientro

Am Mittwoch gab es nicht viel. Der Tag begann mit Italienischunterricht. An diesem nahmen fast alle Austauschschüler teil, da wir von ihren Sprachkenntnissen natürlich nur profitieren konnten. Wir führten das komplizierte Thema Konditional ein. In der Pause gab es dann wie oben bereits erwähnt unsere Brezn und der restliche Schultag war mit Ethik und Mathe eher unspektakulär. Nach der Schule fuhren wir schnell nach Hause, da wir noch was essen mussten und leider die Abfahrt nahte, weshalb Eirik seinen Koffer noch packen musste. Ich dachte eigentlich, dass das bei seiner Unordnung etwas länger dauern würde, da er aber schneller fertig war als ich dachte, verabredeten wir uns noch ein letztes Mal, um etwas in Germering zu machen. Nach dem Treffen gingen wir dann zusammen zu mir nach Hause, um den Koffer zu holen.
Nun ging es zum Hauptbahnhof, mit einem 20-minütigen Zwischenstopp in Harthaus, wo sich dann auch der Großteil verabschiedete. Nur vier Schüler, mich inbegriffen, begaben sich zum tränenreichen Abschied an den Hauptbahnhof. Geschlagene 1,5 Stunden blieben wir am Zug stehen, da wir uns nicht von den Italienern lösen konnten. Und so endete der ereignisreiche deutsche Teil des Austauschs.

Als abschließendes Fazit kann ich nur sagen, dass ich den Austausch nur jedem empfehlen kann. Ich habe jetzt bereits zum zweiten Mal teilgenommen da ich mich sprachlich immer weiter verbessern wollte und ich habe jedes Mal profitiert. Ich kann jetzt viel freier sprechen. Es gab zwar bei mir persönlich alle beide Male kleinere Probleme mit meinen Austauschpartnern (es kann ja nie alles glatt laufen), doch bei allen anderen lief alles immer glatt, sie sprachen nur positiv vom Austausch und sie haben wohl auch Freunde für längere Zeit gefunden. Ich fand auch positiv, dass das Programm in den beiden Jahren unterschiedlich war. So lernt man auch in Deutschland Sachen kennen, die man bisher noch nicht kannte.

Jannis Schauer

 

I tedeschi a Cecina

28. März - 4. April 2014

Endlich Italienaustausch!!!

Wir stehen alle am Hauptbahnhof München und warten freudig auf unseren Zug nach Florenz. Dort werden wir so gegen 6.30 Uhr ankommen und dann mit dem Bummelzug über Livorno an der Meeresküste entlang bis Cecina weiterfahren. Dort werden wir gegen 9 Uhr ankommen. Endlich kommt unser Zug, wir verabschieden uns noch von denen, die uns bis zum Hauptbahnhof begleitet haben und steigen ein. Als wir in unsere Kabinen gehen, gibt es erstmal großes Chaos, was aber doch recht lustig ist. Um Mitternacht sollten eigentlich in jeder Kabine alle schlafen, doch keiner von uns denkt auch nur im Entferntesten daran, weil wir viel zu aufgeregt sind. Aber um 4 Uhr schlafen alle, wenn auch nur kurz. Endlich, 6.30 Uhr, wir sind in Florenz. Jetzt nur noch auf den Bummelzug warten, dann noch zwei Stunden und wir sind da. Die Wartezeit auf die Weiterfahrt nutzen einige von uns, um in eine Bar zu gehen, einen Espresso zu trinken und vielleicht etwas zu essen. Der Rest der Gruppe bleibt bei den Koffern. Kurz vor 7 Uhr kommt unser Zug an, die Spannung wird immer größer, weil sich jeder von uns fragt, was uns denn dort erwarten wird, wie es dort aussieht und wie unsere Gastfamilien sind. Jeder von uns hat sich den Wetterbericht nochmal angesehen und freut sich schon auf Sommer, Sonne, Sonnenschein. Um 9 Uhr erreichen wir endlich Cecina. Am Bahnhof lernen wir unsere Gasteltern kennen, die unser Gepäck mitnehmen und uns zur Schule bringen.

Dort bekommen wir erstmal ein typisch italienisches Frühstück, natürlich alles selbstgemacht. Herr Bertocchini, der übrigens sehr gut Deutsch spricht, stellt uns das Austauschprogramm vor. Anschließend gehen wir in unsere Klassen. Dort bekommen wir ein großes Chaos zu sehen – die Schüler machen meist das, worauf sie gerade Lust haben. Die Italiener, meist jedoch die Italienerinnen, bombardieren uns mit Fragen, wie: „Woher kommt ihr?“ oder „Wie lange bleibt ihr?“. Das alles war sehr lustig. Nach nur zwei Stunden Schule durften wir dann schon nach Hause gehen und haben alle ein bisschen geschlafen. Abends haben wir uns in der Stadt wieder getroffen, sind essen gegangen und umhergelaufen. Irgendwann so gegen Mitternacht haben uns die Eltern dort abgeholt. Endlich zu Hause durften wir uns nun so richtig ausschlafen.

Am nächsten Tag sind einige der deutschen Gruppe mit ihren italienischen Familien nach Pisa gefahren. Jugendliche und Erwachsene haben die Stadt jedoch getrennt besichtigt. Als wir abends nach Hause kamen, wurden wir mit so viel Essen überhäuft, dass wir uns fast nicht mehr retten konnten. Die Mütter hatten jeden Abend aufs neue Angst, dass wir verhungern könnten. Jeden Tag gab es ein Menü: als Vorspeise Pasta mit Soße und als Hauptspeise meist etwas mit Fleisch. Von beidem natürlich nicht zu wenig. Zu allem Überfluss gab es natürlich noch eine große Portion Nachspeise. Wir wurden schlichtweg gemästet wie Weihnachtsgänse.

Am folgenden Tag mussten wir unsere Referate über Florenz bearbeiten und durften danach wieder in unsere Klassen gehen. Mittagessen gab es dann bei den Familien. Nachmittags haben wir den „Parco Archeologico“, eine alte römische Villa der Gründer Cecinas und die „Cisterna Romana“ besichtigt. Die  „Cisterna“, ist ein Wasserspeicher dieser Familie, der bis heute intakt ist und noch immer zum Speichern von Regenwasser benutzt werden könnte. Von dort sind wir zur „Pineta di Cecina“ gefahren, das ist ein Pinienwald, der sich über 300 km von Cecina bis nach Rom erstreckt.

Am Mittwoch haben wir einen typisch italienischen Markt in Cecina besucht und manche von uns haben sich dort auch ein paar Kleinigkeiten gekauft, z.B. Sonnenbrillen oder T-Shirts. Von dort ging es weiter nach Lucca, dem „Rivalen“ von Pisa. Die Geschichten über diese Rivalitäten – einer ist natürlich besser als der andere und die anderen sind sowieso doof -  haben unsere Führung durch Lucca sehr amüsant untermalt. Abends um 20 Uhr sind wir dann wieder nach Hause gekommen. Obwohl dieser Tag sehr informativ und lustig war, haben wir trotzdem nur noch ans Schlafen gedacht, weil es so anstrengend war.

Am letzten Tag hatten wir die Möglichkeit, unsere Florenz-Referate zu vervollständigen und zu üben. Die Stimmung bei uns Deutschen war gedrückt. Ein letztes Mal gingen wir in unsere Klassen, auch diese waren traurig, dass wir uns wahrscheinlich das letzte Mal sahen. Trotzdem haben die meisten den Tag dann doch noch ohne Trauer genossen, denn warum sollte man sich den letzten Tag vermiesen lassen, wenn man doch erst am nächsten Tag nach Deutschland zurück muss? Das Abendessen fand an diesem Abend auswärts statt. Wir haben Pizza in einer Pizzeria am Strand gegessen, nur eine der Italienerinnen konnte leider wegen Fieber nicht mitkommen.

Am nächsten Tag sind alle gemeinsam nach Florenz gefahren, die Stimmung war verständlicherweise sehr gedrückt. Trotzdem mussten wir unsere Referate halten, was zum Glück ohne Probleme funktionierte und uns alle etwas ablenkte. Knapp drei Stunden vor unserer Abfahrt mussten die Italiener leider schon heimwärts fahren. Wie schon beim Abschied in Germering flossen auch diesmal viele Tränen.

Wir Deutsche haben noch in Florenz sehr ruhig und in sehr gedrückter Stimmung Pizza gegessen, dann konnten wir auch schon in unseren Zug. Auf der Fahrt haben diesmal alle zumindest ein bisschen geschlafen, nicht viel, aber immerhin mehr als auf der Hinreise. Als wir Freitag früh am Hauptbahnhof ankamen, wurden wir von unseren Eltern abgeholt – immer noch war die Stimmung bei allen Teilnehmern im Keller. Jeder von uns würde viel dafür geben, mit dieser Klasse noch einen Austausch machen zu können – vielleicht schaffen wir es ja?

Wir haben viel über Italien gelernt und können alle ein bisschen besser Italienisch sprechen. Wir können nur jedem raten, so einen Austausch mitzumachen und wünschen euch genauso viel Spaß dabei, wie wir ihn hatten!

von Thomas Träxler